Ich blicke zurück auf ein Leben, das von Tönen, Rhythmen und kreativen Ausflügen geprägt war – ein Leben, das in den vergangenen Jahrzehnten ebenso vielfältig wie intensiv war. Mein Name ist Uwe Düker, und obwohl ich seit 1997 keine neuen musikalischen Werke mehr geschaffen hatte, haben mich die Erinnerungen an diese Zeit nie ganz losgelassen. In den schönen und freien Jahren des Mitspielens in unterschiedlichsten Bands war die Musik immer mein treuer Begleiter – ein ständiger Motor, der meinen Alltag beflügelte und mir zugleich die Freiheit schenkte, in neuen Klangwelten zu verweilen.
Es war jedoch nicht nur die Musik an sich, die mich damals antrieb, sondern auch der Prozess des Schaffens: das Ausprobieren, Experimentieren und stete Streben nach einem Ausdruck, der mehr war als nur Töne aneinanderzureihen. Als ich 1997 aufhörte Musik zu machen, befand ich mich an einem Scheideweg. Die intensiven Jahre der kreativen Musik hatten Spuren hinterlassen – Spuren, die mich noch viele Jahre begleitete, auch wenn der kreative Funke kurzzeitig zu glimmen schien.
Erst vor Kurzem, mit 66 Jahren, fand ich in mir die Ruhe und Muße, wieder an die alten und doch neuen Melodien heranzutreten. Es ist ein sonderbares Gefühl, nach all der Zeit zu spüren, wie sich die Erfahrungen des Lebens zu einem veränderten Verständnis von Kunst und Ausdruck miteinander verbinden. Heute setze ich mich an den Schreibtisch, greife zur Feder und öffne meine Software für digitale Grafiken – ein Doppelporträt meiner Seele, das in den Gegensätzen der Musik und der visuellen Gestaltung zum Ausdruck kommt.
Die Lieder, die neu entstehen, sind keine bloßen Nachahmungen vergangener Zeiten. Vielmehr spiegeln sie die Perspektiven wider, die ich in all den Jahren gesammelt habe. Jeder Vers, jede Melodie trägt die Widersprüche und die Harmonie eines Lebens, das in Hektik und Stille zugleich verankert war. Ich erinnere mich daran, wie ich damals nach jeder Proben-Session spürte, dass etwas Wesentliches fehlte – ein tieferer, fast meditativer Zugang zur eigenen Kreativität. Heute gelingt es mir, diesen Zugang wiederzufinden, da die Zeit mir nicht nur Weisheit, sondern auch Gelassenheit geschenkt hat.
Was mich am meisten fasziniert, ist der Moment der Selbstbegegnung im kreativen Schaffensprozess. Wenn ich ein neues Lied komponiere, fühle ich mich nicht länger von Vergangenem belastet, sondern betrachte es als eine Einladung, die vielen Facetten meines Lebens zusammenzuführen. Die Texte, die ich schreibe, sind Geschichten – oft introspektiv, manchmal humorvoll, immer ehrlich. Sie tragen die Spuren der schmerzlichen Abschiede von vergangenen Bühnen, aber auch das warme Licht der wiederentdeckten Freude am künstlerischen Ausdruck.
Parallel zur Musik habe ich mich zunehmend auch der grafischen Gestaltung zugewandt. Das Zusammenspiel von Wort, Klang und Bild eröffnet mir eine neue Dimension des Ausdrucks. Jedes Bild, das ich kreiere, ergänzt meine Lieder – sie sind wie visuelle Notizen, die die Atmosphäre und die Emotionen meiner Musik untermalen. Es ist, als ob die Grenzen zwischen den Künsten verschwimmen und ich zu einem Vermittler werde, der auf seine eigene Weise erzählt: von den verlorenen Jahren, den verborgenen Träumen und dem Triumph des Wiederentdeckens.